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Währungskrise in Südafrika

By on 14. März 2008

Der Rand rutscht gegenüber dem Dollar auf ein Fünfjahrestief

Während die wichtigen asiatischen Währungen, aber auch der Euro gegenüber dem Dollar stärker und stärker werden und somit die Gefahr einer weltweiten Rezession erhöhen, geht der Trend der südafrikanischen Währung Rand in die entgegengesetzte Richtung. Trotz eines immer größer werdenden Investitionsvolumens in Afrika schwächelt die wichtigste Währung auf dem Kontinent schon seit Jahren. Der Wertverlust gegenüber dem Euro beträgt seit Februar 2006 drei Viertel. Momentan steht der Rand bei 12,38 €. Möglicherweise handelt es sich hier um einen sich selbst verstärkenden Effekt: Auf die Inflation der Währung wurde von den Notenbanken mit der Anhebung des Leitzinses auf mittlerweile elf Prozent reagiert. Im Zeichen der Kreditkrise sei, so vermutet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Risikobereitschaft der Anleger zurück gegangen und damit die Bereitschaft, Geld zu hohen Zinsen zu leihen. Welche Faktoren aber standen am Beginn der Krise?
Südafrika ist bei weitem kein Entwicklungsland im klassischen Sinne: Nach dem Ende der Apartheid hat es die Börse des Landes in die Top-Ten der weltweit größten Handelsplätze geschafft. Die Grundlage dieses Aufstiegs, die heimische Wirtschaft, speist sich aus zwei Quellen: Da ist zum Einen der große Reichtum an Bodenschätzen. Insbesondere die großen Goldvorkommen, , aber auch Diamanten – das in London und Johannesburg ansässige Unternehmen de Beers ist der weltweit der Marktführer unter den Produzenten – und Platinum tragen positiv zur Handelsbilanz des Landes bei. Im krassen Gegensatz zur Währungsschwäche steht auch das derzeitige Wirtschaftswachstum von über vier Prozent. Eine große Schwäche des Landes ist aber die veraltete Infrastruktur, die momentan zu sehr hohen Energiekosten im Land führt. Da Südafrika Energieträger wie Öl importieren muss, betrifft dieses Problem auch im hohen Maße die Handelsbilanz und damit die Währung (FAZ).
Tatsächlich ist der Rand die meist gehandelte Währung aller weltweit als „Entwicklungsland“ eingestuften Länder. Die Währung ist eine von 15, die dem „Continuous Linked Settlement“ angehören. Hierbei handelt es sich um eine Institution, die den simultanen Umtausch von Währungen gewährleistet.
Übrigens erinnert der Name der südafrikanischen Währung nicht umsonst an das deutsche Wort für „Kante“: Er geht auf den burischen Begriff für den Bergrücken mit Namen „White-Waters-Ridge“ zurück, in dem große Goldvorkommen gefunden wurden.

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