Nur ein Strohfeuer?
Wie nachhaltig ist die Erholung der Finanztitel an den Aktienmärkten? Und wie geht es mit den hart getroffenen Landesbanken weiter?
Der von der US-Regierung angekündigte Rettungsplan für in Not geratene Kreditinstitute hat die wichtigen Finanztitel an den Börsen und mit ihnen die gesamten Indizes am Freitag deutlich in die Höhe gezogen. Der DAX konnte 5,56 Prozent zulegen. Der auf mehrere hundert Milliarden US-Dollar taxierte Plan sieht vor, Hypotheken, Immobilien und ähnliche Werte, auf denen die Banken sitzen geblieben sind, aufzukaufen. Zumindest kurzfristig wird dies das Preisniveau für Immobilien in den USA etwas erhöhen und vor allem die mit Krediten und Hypotheken baden gegangenen Finanzinstitute wieder liquide machen.
Kurzfristig hat die Maßnahme wichtige deutsche Titel aus einer riskanten Talfahrt befreit. Die Commerzbank etwa, am Dienstag noch Tagesverlierer mit einem Minus von 16 Prozent, hat genau fast genau diesen Betrag wieder gut gemacht. Bei einer solchen Volatilität ist es also nicht ratsam, Finanztitel in Panik zu verkaufen: Die Entwicklung in den nächsten Monaten ist für die weitere Attraktivität dieser Wertpapiere entscheidend.
Den deutschen Landesbanken könnte dies alles eventuell wenig bringen. Denn der Rettungsplan der Regierung kommt für die bereits insolvente Lehman Bros. zu spät. Daher werden wohl auch die deutschen Landesbanken auf ihren Schulden sitzen bleiben. Insgesamt stehen Kredite über 1,4 Milliarden Euro aus. Damit erhöhen sich die Verluste aus der Finanzkrise weiter. Allein die Bayerische LB hat mittlerweile knapp fünf Milliarden Euro verloren.
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