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Konjunkturprognosen als Börsenprognosen

By on 21. Januar 2010

Eine verlässliche Börsenprognose, davon träumen viele Geldanleger. Doch solche Prognosen werden von vielen kritisch gesehen, vor allem auch seitdem die Finanzkrise das Geschehen an den Märkten unberechenbarer gemacht hat. Beim Blick in die Zukunft gibt es jedoch auch zuverlässige Informationsquellen.

Börsenprognosen großer Forschungsinstitute, Zentralbanken, aber auch privater Finanzinstitute und Verbände können bestenfalls kurzfristige Trends an den Märkten erfassen. Genaue Zahlen werden eher zufällig getroffen. Spötter behaupten gar, ein blinder Affe mit Dartpfeilen könne eine bessere Börsenprognose geben als so mancher Börsenexperte. Genau dies bewies Kapuzineraffe Adam Monk, der seit 2003 in der Zeitung „Chicago Sun Times“ Börsenprognosen machte. In der Redaktion der Zeitung gab man dem Affen einen Stift und ließ ihn im Börsenteil der „Chicago Sun Times“ Aktien markieren. Dabei war er in manch einem Jahr mit über 30 Prozent Gewinn überaus erfolgreich.

Verlauf der Wirtschaft als Börsenprognose

Von solchen Geschichten sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen. Es gibt durchaus seriöse Prognosen, an denen sich Börsenanleger orientieren können. Vor allem Konjunkturprognosen staatlicher Institutionen können aufschlussreiche Erkenntnisse über den Verlauf an den Börsen liefern. Denn oft reicht es ja schon aus zu wissen, ob die Wirtschaft weiter wächst oder aber ein Abschwung droht, was entsprechende Maßnahmen seitens der Wirtschaftspolitik sowie privater Anleger nach sich zieht und so den Börsenkurs beeinflusst.

Konjunkturprognose als sich erfüllende Prophezeiung

Außerdem ist zu beachten, dass Börsen nicht nur auf wirkliche Ereignisse sondern auch auf Meinungen und Erwartungen reagieren. Insofern können selbst falsche Konjunkturprognosen genau die Entwicklung auslösen, die sie vorhergesagt haben. Die Prophezeiung erfüllt sich also selbst. Diese Erkenntnis verleitete während der Rezession so manch kritische Stimme zu der Forderung, die damals meist pessimistischen Börsenprognosen vorerst nicht zu veröffentlichen.

Unter vielen Ökonomen gilt der Geschäftsklimaindex des Instituts für Wirtschaftsforschung in München (ifo) als sehr zuverlässig. Mehr als 7000 Unternehmen machen hier Angaben zu ihrer Auftragslage und ihren Erwartungen für die nächsten Monate. Das Geschäftsklima errechnet sich somit aus aktueller Geschäftslage und zukünftigen Erwartungen. Als weiterer beliebter Indikator gilt der Index des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Zur Homepage des ifo hier, zu der des ZEW hier.

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