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BIP 2010 in Deutschland wohl besser als erwartet

By on 27. Januar 2010

Das BIP 2010 wird in Deutschland schneller wachsen als bisher vermutet. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls der Internationale Währungsfonds (IWF), der seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft deutlich angehoben hat. Doch der IWF sieht auch Gefahren.

Im Falle Deutschlands erhöhte der IWF seine Prognosen im Vergleich zu anderen Industrienationen mit am stärksten. So erwartet der IWF ein Wachstum von 1,5 Prozent des deutschen BIP 2010. Das ist deutlich mehr als der Fonds noch vergangenen September prognostiziert hatte. Damals hatte er lediglich ein Wachstum des deutschen BIP 2010 von 0,3 Prozent vorausgesagt. Für den Euro-Raum insgesamt wird ein Wachstum des BIP 2010 von 1 Prozent und im nächsten Jahr eines von 1,6 Prozent erwartet. Damit liegt Deutschland deutlich über dem Euro-Raum-Durchschnitt. Für 2011 rechnet der IWF sogar mit einem BIP-Anstieg in Deutschland von 1,9 Prozent.

Höheres BIP 2010 auch wegen Welthandel-Erholung

Deutschland dürfte wohl aufgrund seiner exportstarken Wirtschaft vor allem von einer stärkeren Zunahme des Welthandels profitieren. Der IWF rechnet hier für 2010 mit einer Zunahme von 5,8 Prozent und für das Folgejahr mit einem Plus von 6,3 Prozent. Die Wiederbelebung des Welthandels ist auch ein Grund, warum der Geschäftsklimaindex des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) überraschend stark auf 95,8 Punkte stieg (zur Homepage des Ifo siehe hier). Der Index spiegelt die Stimmung der deutschen Unternehmen bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung wider. Hierfür fragt das Institut monatlich die Einschätzung von 7000 Unternehmen ab.

Wachstum in Deutschland nicht selbsttragend

Das Ifo-Institut warnt allerdings davor, dass die wirtschaftliche Erholung in Deutschland nicht selbsttragend sei. Auch der IWF macht darauf aufmerksam, dass die gigantischen Konjunkturpakete, die im Zuge der Rezession in den Industrie- und Schwellenländern geschnürt worden sind, der Hauptgrund für die positive Entwicklung seien. Kurzfristig sei die Weltwirtschaft auf diese Pakete noch angewiesen. Außerdem wurde eine regional sehr unterschiedliche Weltwirtschafts-Entwicklung ausgemacht. Während der IWF für die Industrieländer einen Zuwachs des BIP 2010 von 2,1 Prozent prognostiziert, sollen die Entwicklungs- und Schwellenländer ein BIP-Wachstum von 6 Prozent erreichen. Außerdem könnten, so der IWF, auch die geschwächten Finanz- und Wohnungsmärkte, die steigenden Staatsschulden sowie die wachsende Arbeitslosigkeit den derzeitigen Aufwärtstrend gefährden.

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