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Geheime Bankenliste – BaFin erstattet Anzeige.

By on 27. April 2009

In der Presse ist ein internes Papier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, aufgetaucht, das Zahlen über das vermeintlich tatsächliche Volumen der kritischen Papiere in den Depots der deutschen Banken enthält. Von 812 Milliarden Euro ist die Rede.

Die Zahlen klingen völlig irreal. Im Vorfeld der Diskussionen über die sogenannten Bad Banks, in denen jene kritischen Papiere ausgelagert werden sollen, war zwar schon von hundertern Milliarden Euro die Rede.

Aber dass der tatsächliche Betrag mit 812 Milliarden Euro beinahe an eine Billion grenzt, also einer Zahl mit zwölf Nullen, haben wohl nur Insider erwartet.

Genau dies scheint sich jedoch jetzt bestätigt zu haben.

Eine vertrauliche Aufstellung der Vermögenswerte deutscher Banken der BiFa hat den Weg zur „Süddeutschen Zeitung“ gefunden.

Und wie die Zeitung berichtete wird das Volumen der von der Finanzkrise betroffenen Anlagen und Kredite auf sage und schreibe 812 Milliarden Euro beziffert.

Die deutsche Staatsverschuldung ist „nur“ doppelt so hoch wie das Volumen der Risikopapiere

Nur zum Vergleich, zur Zeit (27.04.2009 14:45 Uhr) liegt die Staatsverschuldung bei 1.605.552.494.021 Euro also bei ca. 1,6 Billionen Euro, was knapp dem Doppelten dessen entspricht, was möglicherweise nun per Bad Bank wieder auf die Steuerzahler abgewälzt wird.

Die BaFin hat unterdessen die Staatsanwaltschaft München ersucht, Ermittlungen gegen Unbekannt in dem Zusammenhang mit der Offenlegung dieser internen Papiere aufzunehmen.

Zudem bemüht sich die Behörde zusammen mit den Banken nun um Schadensbegrenzung. Nach Aussage der Bundesanstalt sage diese Aufstellung nichts über die tatsächlichen Risiken, Verluste und die Zahlungsfähigkeit der entsprechenden Banken.

Die BaFin stellt Anzeige gegen Unbekannt und die Banken geben sich ahnungslos

Von Seiten der Commerzbank erntete der Bericht der „Süddeutschen“ nur Unverständnis. Man habe keine Ahnung, wer für diese Zahlen verantwortlich sei und wie sie zustande kämen. Der angeschlagenen Commerzbank wird von dem BiFa-Papier Risikokapital von über 101 Milliarden Euro angelastet. Diese Zahlen übertrifft nur noch die HRE. Bei der sich anbahnenden Verstaatlichung der Hypo Real Estate dürften, wenn die Zahlen stimmen, circa 268 Milliarden Euro  im Kleingedruckten stehen.

Selbst wenn nur ein Drittel dieser Werte nach den Plänen der Bundesregierung in eine Bad Bank ausgelagert werden, und damit wohl langfristig beim Steuerzahler hängen bleiben, mag man bei aller Freundschaft nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Die Banker Zocken, die Bürger zahlen

Sei es, weil man in den Chefetagen  den Wagen durch, mit Verlaub gesagt, aberwitzige Spekulationsgeschäfte derart an die Wand gefahren hat, dass sich weltweit Schuldenberge auftürmen, die jene fiktiven Phantastilliarden  in Dagobert Ducks Geldspeicher wie Peanuts erscheinen lassen. Oder sei es, weil jetzt wie selbstverständlich erwartet wird, das wir die Herren Bankvorstände und Manager aus der Verantwortung herauskaufen.

Klar, getan werden muss irgendetwas. Der Staat muss handeln und der finanziert sich nun mal nur aus unseren Brieftaschen. Und sicherlich stammen nicht alle diese Werte aus riskanten und unverantwortlichen Geschäften. Aber dennoch drängt sich manchmal die Frage auf, wie lange müsste unsereins eigentlich ins Gefängnis bei 812 Milliarden Euro ausstehender Schulden? 20.000 Jahre, oder mehr?

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