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Deutsche Bank in Kreditnöten

By on 9. Februar 2008

Rückzahlung eines 4 Mrd. Euro schweren Darlehens seit Donnerstag offen

Der Investor Harry Macklowe hatte die Summe zum Ankauf von sieben Immobilien in Manhattan (NY) benötigt. Die Kaufsumme von 7 Mrd. Dollar war bis auf 50 Millionen Eigenkapital ausschließlich durch den Kredit bei der Deutschen Bank und ein weiteres Darlehen abgesichert worden. Die Immobilienkrise hatte zu steigenden Zinsen auf diese Kredite geführt, während die Mieten in Manhattan zur gleichen Zeit sanken. Das auf Grund der geringen Eigenkapitaldecke recht riskante Geschäft ging deswegen schief. Nachdem sich Zahlungsschwierigkeiten abzeichneten, hatte die Bank eine Umschuldung erwogen. Verhandlungen hierzu wurden jedoch am Freitag ergebnislos abgebrochen. Zunächst ist die Bank dadurch vor größeren Ausfällen geschützt, dass Macklowe den Immobilienbesitz als Sicherheit abtrat (via ftd).
Trotz dieses Einzelfalls sieht sich die Deutsche Bank nicht vor einem Gewinneinbruch. Die Anleger sehen das ähnlich. So blieb der Frankfurter Kurs der DB-Aktie am Freitag auch unberührt von den schlechten Nachrichten. Ein Anstieg um 0,8 Prozent führte zu einem derzeitigen Wert des Papiers von 75,87 Euro. Die Deutsche Bank bietet Anlegern eine stattliche Dividendenrendite von 5,94 Prozent. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, sind die großen Wertsprünge jedoch wohl vorerst vorbei. Nachdem die Aktie in 2003 um sagenhafte 44,04 Prozent und 2006 immerhin noch um 22,83 Prozent zugelegt hatte, ergab sich im letzten Jahr aus den bekannten Gründen ein Verlust von 12,27 Prozent. Und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Allein in den letzten sechs Wochen verlor das Papier ganze 15,13 Prozentpunkte. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieser allein der Kreditkrise geschuldete Absturz so schnell wieder aufgefangen wird, wie er gekommen ist: Mitte Mai (11.5.) lag die Aktie nämlich noch bei einem Allzeithoch von 117,96 Euro.

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