Britisches Pfund wegen Börsenturbulenzen unter Druck
Das britische Pfund fiel heute gegenüber dem US-Dollar von 1,9823 $ auf 1,9597 $. Gründe sind vor allem Probleme im britischen Bankensektor. Bereits in der letzten Woche waren die Kurse britischer Banken deutlich gefallen. Gründe sind eine schwächelnde britische Realwirtschaft, nach wie vor die US-amerikanische Kreditkrise und Probleme auf dem heimischen Immobilienmarkt. Der FTSE-Index für die wichtigsten Banken verlor in den letzten drei Wochen bereits 12 Prozent. Für die Hypothekenbank Bradford & Bingley war dies ein besonderes Problem: Denn sie wollte am Montag neue Aktien auf den Markt bringen und lief Gefahr, dass der aktuelle Börsenkurs den Kurse für die bereits vereinbarten Aktienkäufe (die „cash calls“) unterschreiten würde. Die stürzte nach der Ankündigung ab, dass die Private-Equity-Gruppe Texas Pacific Group23 Prozent an der Bank übernehmen und der Ausgabepreis für die neuen Aktien drastisch geenkt werden würde, um den aktuellen Kurs nicht zu unterschreiten. Die Aktie der Bank wurde kurzzeitig vom Markt genommen und verlor insgesamt 25 Prozent an Wert.Die Bank gab an, dass die Handelsbedingungen sich verschlechtert und die Häufigkeit von Zahlungsrückstanden bei Hypothekenkrediten zugenommen hätte.
Auch internationale Rahmendaten belasten den Bankensektor: Der Supply Management’s Index aus den USA ist schon seit Monaten unter der wichtigen Marke von fünfzig Zählern, auch wenn sich im April ein kleiner Aufschwung beim Export ergab. In Großbritannien ist es vor allem das herstellende Gewerbe, das Sorgen bereitet. Bislang ist die englische Wirtschaft aber doch so stabil, dass keine Änderung der Leitzinsen durch die britische Notenbank erwartet wird.
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