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SAP im Minus

By on 30. April 2008

Bereits seit letztem Jahr, und schon vor der Kreditkrise, schwächelt die Aktie von SAP. Nachdem das Unternehmen nun einen Gewinnrückgang auf nun 290 Millionen Euro in 2007 verkündete, fiel die Aktie am Mittwoch um zwei Prozent.
In der Krise befindet sich SAP allerdings nicht. In nur einem Vierteljahr konnte das Unternehmen seinen Gewinn beim Verkauf von Softwarelizenzen und Wartungsdienstleistungen um ganze 15 Prozent steigern. Tatsächlich hatten Analysten aber mit 20 Prozent gerechnet (ftd.de).
Der auf dem US-Markt starke Softwarehersteller ist besonders stark vom hohen Dollarkurs betroffen. Denn ein Großteil der Produktionskosten fallen in Deutschland an. Der Hauptkonkurrent von SAP nicht nur in den USA ist aber der amerikanische Hersteller Oracle, der nun auf dem Heimatmarkt einen enormen Kostenvorteil ausspielen kann.
Der Hauptgrund für die vergleichsweise schlechte Bilanz dürfte aber der Ende letzten Jahres getätigte Kauf von „Business Objects“ sein. Dieser auf Business Intelligence spezialisierte Anbieter aus Frankreich kostete SAP ganze 4,8 Milliarden Euro.
Neben den hohen Kosten der Übernahme und dem hohen Dollar hat SAP auch Probleme im operativen Geschäft: Mit seinem für den Mittelstand gedachten Softwareprogramm „Business by Design“ wollte SAP Software „zur Miete“ übers Internet anbieten. Dieses „Software as a Service“ genannte Prinzip ist im Bereich der Unternehmens-IT bereits eine feste Größe. Insbesondere für den Mittelstand, SAPs wichtigstes Kundensegment, könnten die vergleichsweise niedrigen Kosten und der geringere Adminstrationsaufwand ein starkes Argument sein. Trotzdem hat die Firma bislang weniger als 200 solcher Verträge sichern können (silicon.de). Dabei hatte SAP selbst das Ziel ausgegeben, bis 2010 10.000 Einheiten zur verkaufen. Nun gibt das Management offiziell zu, dass dieses Ziel wohl erst 2011 zu erreichen sein wird.

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