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Rekordtief beim Leitzins – was bedeutet das für die Verbraucher?

By on 10. November 2013

Mit einem Wert von nur 0,25 Prozent ist der Leitzins so tief wie nie. Die neuerliche Absenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang November 2013 war ein Paukenschlag, der völlig überraschend kam. Welche Folgen hat ein so niedriger Leitzins für Sparer und Immobilienkäufer?


Der Leitzins gibt vor, zu welchen Bedingungen sich Banken von der EZB Geld leihen können. Außerdem orientieren sich die Banken bei den Zinssätzen, die sich untereinander für Geldgeschäfte berechnen, am Leitzins. Die Notenbank begründete die Absenkung auf das Rekordtief mit der niedrigen Inflationsrate von zuletzt lediglich 0,7 Prozent.

Niedriger Leitzins soll Deflation verhindern

Der extrem niedrige Leitzins soll verhindern, dass sich in der Eurozone eine Abwärtsspirale aus fallenden Verbraucherpreisen und schwachem Wirtschaftswachstum in Gang setzt, es also zur Deflation kommt. Niedrigzinsen dagegen verbilligen Kredite und Investitionen und können so die Wirtschaft ankurbeln.

EZB setzt langfristig auf Billiggeld

Die EZB geht davon aus, dass die Zinsen im EU-Raum über einen längeren Zeitraum so niedrig bleiben werden oder sogar noch stärker sinken. Dabei ist es umstritten, ob sich der extrem niedrige Leitzins vor allem in den kriselnden Staaten positiv bemerkbar macht. Denn bereits seit längerem können sich die Banken zu extrem günstigen Konditionen Geld besorgen, geben es aber nicht an die Unternehmen weiter.

Die Folgen für die Verbraucher

Die Sparer sind die Angeschmierten. Oder, wie es Professor Wolfgang Gerke, Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums, im „Focus“ formuliert: „Sie werden jeden Tag enteignet!“ Schon jetzt frisst die Inflation vielerorts die Zinsen auf, die EU-Bürger für ihr Erspartes erhalten. Die Folge: Die Kaufkraft ihrer Guthaben sinkt immer weiter. Da sich die Banken so billig bei der EZB mit frischem Geld eindecken können, gibt es für die Geldinstitute mittelfristig keinen Anreiz, die Zinsen auf Spar- und Tagesgeldkonten zu erhöhen. Umso wichtiger ist es, dass sich Verbraucher jetzt umfassend über Möglichkeiten zur Geldanlage informieren – beispielsweise auf kundenmagazin-finanzplaner.de.

Für Immobilienkäufer und Häuslebauer ist die Absenkung des Leitzinses dagegen eine gute Nachricht. Sie können bei der Finanzierung von Wohnraum weiterhin von niedrigen Zinsen profitieren. Experten empfehlen, jetzt Kredite mit möglichst langfristiger Zinsbindung abzuschließen.

Image: K.-U. Häßler – Fotolia

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