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Größter Kursrutsch des DAX seit „9/11“

By on 22. Januar 2008

Nach einem bisherigen Höchststand von 8100 Zählern im Januar landete der DAX zum Börsenschluss bei nur 6762 Zählern und damit 7,5 Prozent im Minus.
Mit am schlimmsten betroffen war die Deutsche Börse selbst: Ihre Aktie verlor 10,18 Prozent ihres Wertes. Das Schlusslicht bildete die durch die Hypothekenkrise ohnehin schon gebeutelte Hypo Real Estate mit einem katastrophalen Verlust von 18,46 Prozent. Für den Einbruch sind jedoch nicht nur Papiere von Investorengruppen verantwortlich: Auch das Softwarehaus SAP, die Deutsche Telekom und die Daimler AG waren nach Handelsschluss jeweils mehr als fünf Prozentpunkte schwächer.
Gestern erst hatte US-Präsident Bush ein über 140 Milliarden Dollar schweres Konjunkturpaket angekündigt, dass vor allem aus Entlastungen bei den Individualsteuern besteht (dpa). Die weit verbreitete Angst vor einer Rezession der US-Wirtschaft hat das offenbar nicht mildern können. Der aktuelle Kursrutsch muss in seiner krassen Form indes nicht allein auf die ungünstigen Konjunkturprognosen zurückzuführen sein. Gottfried Heller von der Vermögensverwaltung Fiduka macht dafür auch das Verhalten der Hedge-Fonds verantwortlich. Auf Grund ihrer geringen Eigenkapitalquote müssen sie nach Hellers Meinung jetzt retten, was zu retten ist, um spätere Liquiditätsprobleme zu vermeiden (faz).
Welche Schlussfolgerungen sollten Anleger aus dieser Kursentwicklung ziehen? Noch ist nicht abzusehen, wie lange der deutsche Aktienmarkt noch schwächeln wird. Eine echte Rezession in den USA könnte auch die konjunkturelle Entwicklung in Europa und damit auf alle Fälle die Wirtschaft in Deutschland in Mitleidenschaft ziehen, sagte Carsten Klude, Chefvolkswirt von M.M. Warburg in Hamburg, am Montag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Aus diesem Grund sollten Aktien abgestoßen werden, und auch für längerfristige Anlagen sei jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Auf der anderen Seite steht das Problem, eigene Aktien zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt abzustoßen und eventuell professionellen Käufern in einigen Monaten den Profit zu überlassen.

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